Von der Schwierigkeit, der Held seines Kindes zu bleiben – in der Informatik

„Was machst du, Papa?“ Mit dieser Frage brachte mich mein zwei Jahre alter Sohn vor Kurzem in die Bredouille.

Er hatte den strapaziösen, weiten Weg hinauf in das zweite Stockwerk hinter sich gebracht und stand nun in meinem Büro. Und ich musste ihm eine Antwort bieten, die ihn nicht vor Desinteresse fliehen lassen und mich vom Posten seines „Helden“ hinab stoßen würde. Also, wie macht man seinem Kind die eigene Arbeit interessant?

Ich bin vor sechs Jahren bei PASS als Softwareentwickler eingestiegen. Seit drei Jahren übernehme ich zusätzlich Tätigkeiten im Projektmanagement. Ich wusste natürlich, dass dies ein großes Arbeitspensum mit sich bringt. Aber ich habe trotzdem die Möglichkeit, alle wichtigen privaten Momente miterleben zu können: sei es nun durch das Verschieben der Arbeitszeit, durch Heimarbeit oder einen kurzfristigen Urlaub, z.B. beim Eintreten der ersten Wehen. Ich musste bisher also niemals in ein enttäuschtes Gesicht schauen und auch diesmal wollte ich das verhindern.

Jetzt klingt es für einen zwei Jahre alten Jungen aber nicht sonderlich spannend, wenn man etwas vom Programmieren, von Java-Code oder dem Managen von Projekten erzählt. Und wenn man einmal das Interesse des Kindes verloren hat, hilft am Ende nur noch die Bestechung durch Geschenke. Dies musste ich unbedingt verhindern. Ich habe das Glück, bei PASS in einer Unit zu arbeiten, deren Kerngeschäft die Reisebranche ist. Und meine Hauptaufgaben drehen sich dabei um ein Produkt, mit dem Firmen ihr komplettes Reisemanagement von der Buchung bis zur Abrechnung und der Kontrolle handhaben können. PASS hat in vielen Bereichen Produkte und Berater im Markt, aber Flugzeuge sind für einen Zweijährigen etwas Greifbares, Begeisterndes. Im Gegensatz zu einem Investmentfonds.

Während mein Sohn also noch immer mit großen Erwartungen zu mir blickte, hatte ich mir die Antwort kindgerecht überlegt. „Ich sorge dafür, dass all die Papas und Mamas, die wie ich arbeiten müssen, am Abend wieder bei ihren Kindern sind und sie in ihre Arme schließen können.“ Im Fernsehen würde das Kind jetzt lächeln und in die Arme des Vaters laufen. Bei mir kam als Antwort: „Hm, was machst du, Papa?“. Wir waren also keinen Schritt weiter, aber mir wurde erneut bewusst, was wir mit unserer Arbeit bewirken: Wir sorgen dafür, dass andere Eltern die Helden ihrer Kinder bleiben.


Bildquelle: Shutterstock

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