Deutschlandstipendium 2025: PASS fördert Zukunftstalente

Wie in den vergangenen Jahren übernimmt PASS auch 2025 wieder die Förderung von zwei Deutschlandstipendiaten der TH Aschaffenburg. Im Interview stellen wir Felix Häcker vor, der als Stipendiat Software Design studiert.

Das Deutschlandstipendium ist ein bundesweites Förderprogramm für besonders leistungsstarke und engagierte Studierende. Es bietet eine monatliche finanzielle Unterstützung, die je zur Hälfte vom Bund und von privaten Förderern wie PASS getragen wird. Darüber hinaus profitieren die Stipendiatinnen und Stipendiaten von wertvollen Netzwerkkontakten und direkten Einblicken in die Praxis.

Aktuell unterstützt PASS die beiden Studierenden Jona Strickler und Felix Häcker. Nachdem meine Kollegin Steffi Brandenbusch im vergangenen Jahr bereits Jona Strickler im Interview vorgestellt hat, freuen wir uns, heute unseren neuen Stipendiaten Felix Häcker näher kennenzulernen.

Felix stammt aus der Region am Bayerischen Untermain und studiert seit 2022 Software Design an der TH Aschaffenburg (THAB). Seit dem Wintersemester 2024/25 wird er im Rahmen des Deutschlandstipendiums von PASS gefördert.

Felix Häcker (rechts) bei der Übergabe des Deutschlandstipendiums durch Steffi Brandenbusch (PASS)

Hallo Felix. Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst, mir ein paar Fragen zu Dir und Deinem Leben mit dem Deutschlandstipendium zu beantworten. Zunächst würde mich interessieren, wie Du denn auf das Deutschlandstipendium aufmerksam geworden bist?

Felix Häcker: „In erster Linie durch andere Kommilitonen, die sich direkt im ersten Semester beworben hatten, aber auch durch Informationen von der TH Aschaffenburg, zum Beispiel in den sozialen Medien.“

Wirst Du bereits länger durch das Deutschlandstipendium gefördert oder ist dies Dein erstes Förderjahr? Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht?

Felix: „Ich hatte mich während des ersten Semesters beworben und werde seit dem zweiten Semester durch das Deutschlandstipendium gefördert. Meine bisherigen Erfahrungen waren durchweg positiv – beginnend mit dem vergleichsweise einfachen Bewerbungsprozess bis hin zur eigentlichen Förderung.“

Magst Du uns etwas mehr über Dich erzählen? Woher kommst Du und welche schulischen/akademischen Stationen hast Du bis jetzt durchlaufen?

Felix: „Ich komme aus der Region Aschaffenburg und habe vor meinem Studium eine Berufsausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration abgeschlossen. Danach habe ich bei einem Automobilzulieferer als IT-Service-Manager gearbeitet. Später übernahm ich für kurze Zeit die Leitung der IT-Abteilung. Da ich mich neben der Systemadministration schon immer sehr für die Softwareentwicklung interessiert habe, entschied ich mich 2022 dazu, mich weiterzubilden, und wählte den Studiengang Software Design an der TH Aschaffenburg.“

Was genau hat Dich an dem Studiengang fasziniert und warum hat Dich gerade Aschaffenburg als Studienort überzeugt?

Felix: „Wie erwähnt, habe ich mich schon immer für die Softwareentwicklung interessiert. Ich wollte das Wissen, das ich mir damals selbst in meiner Freizeit beigebracht hatte, noch weiter ausbauen und festigen. Nach einem Blick in das Modulhandbuch und durch persönliche Gespräche beim Studieninfotag war ich davon überzeugt, dass der Studiengang Software Design das Richtige für mich ist. Da ich aus der Region Aschaffenburg komme, war das für mich ideal, denn so musste ich nicht in eine andere Stadt pendeln oder mir erst eine neue Wohnung suchen.“

Das klingt nachvollziehbar. Du warst bis vor Kurzem noch im Praxissemester. Wo hast Du es absolviert und welche Erfahrungen konntest Du dort sammeln?

Felix: „Mein Praxissemester habe ich bei der Linde Material Handling GmbH absolviert. Dort konnte ich viele wertvolle neue Erfahrungen sammeln. Es macht einen Unterschied, ob man bei einem regionalen mittelständischen Unternehmen arbeitet, oder bei einem Großunternehmen mit Teams in verschiedensten Ländern. Die Arbeitsweise unterscheidet sich doch recht signifikant. Daneben konnte ich viele spannende Technologien im Bereich der Intralogistik kennenlernen, zum Beispiel die Programmierung von autonomen Flurförderfahrzeugen.“

Das hört sich abwechslungsreich und spannend an. Wenn Du an Dein Studium denkst, wie blickst Du denn derzeit insgesamt darauf zurück? Gibt es besondere Erfahrungen oder Herausforderungen, die Dich geprägt haben?

Felix: „In der Anfangszeit war es erstmal herausfordernd, sich an den neuen Studienalltag zu gewöhnen, insbesondere wenn man vorher schon mehrere Jahre Vollzeit gearbeitet hat und nicht direkt von der Schule kommt. Zum Beispiel hat man keine festen Arbeitszeiten mehr. Selbst wenn man gerade keine Vorlesung oder Übung hat, gibt es eigentlich immer etwas zu tun – sei es die Nachbereitung von Vorlesungen, die Vorbereitung auf Klausuren oder das Schreiben an Projektarbeiten. Aber sobald man die ersten Klausuren erfolgreich bestanden hat, gewöhnt man sich recht schnell an die neuen Abläufe. Insgesamt blicke ich positiv auf mein bisheriges Studium und bereue meine Entscheidung nicht.“

Du hast uns jetzt schon ein paar Einblicke in Deinen Unialltag gegeben, wie gefällt Dir denn generell das Studentenleben in Aschaffenburg?

Felix: „Ich bin zufrieden. Seitens der TH Aschaffenburg fühlt man sich jederzeit gut aufgehoben. Im Vergleich zu anderen bekannten typischen Hochschul- oder Universitätsstädten ist Aschaffenburg relativ klein und ruhig, was ich aber als sehr angenehm empfinde.“

Schön zu hören, dass es Dir gefällt. Perspektivisch betrachtet, welche Chancen siehst Du hier am Untermain und in der Rhein-Main-Region für eine spätere Karriere in der IT-Branche?

Felix: „Da bin ich recht optimistisch. Ich mache mir weniger Sorgen, ob ich hier in der Region eine Arbeitsstelle finden werde, sondern mache mir mehr Gedanken darüber, in welchem Bereich ich später arbeiten möchte. Die Möglichkeiten in der IT sind bekanntlich sehr vielfältig, zumal ich sowohl Kenntnisse in der Systemadministration als auch in der Softwareentwicklung mitbringe.“

Was fasziniert Dich denn besonders an der IT-Branche?

Felix: „Es wird nie langweilig. Die Branche entwickelt sich stetig weiter. Ich bin auch in der Open-Source-Community sehr aktiv. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich Menschen aus der ganzen Welt mit gemeinsamen Werten zusammenschließen und erfolgreich Softwareprojekte verwirklichen, die offen und frei für jeden zugänglich sind.“

Welchen Schwerpunkt willst Du dahingehend in Deinem Studium setzen und in welchem Bereich möchtest Du später arbeiten?

Felix: „Meinen Schwerpunkt sehe ich im technischen Bereich, also im Finden und Umsetzen von Lösungen. Abgesehen davon habe ich noch keine festen Pläne, da ich mir einiges vorstellen kann. Spannend wäre es zum Beispiel, wenn ich einen Bereich finde, in dem ich mein Wissen aus der Systemadministration und der Softwareentwicklung verknüpfen kann. Daneben würde ich gerne in einem Bereich tätig sein, in dem ich mit modernen Technologien arbeiten kann. Zum Beispiel interessiere ich mich jetzt schon seit einiger Zeit für die Programmiersprache Rust und möchte deren Vorteile nicht mehr missen – habe aber das Gefühl, dass Rust im professionellen Umfeld noch nicht so sonderlich weit verbreitet ist.“

Hast Du bereits neben dem Praxissemester weitere praktische Erfahrungen sammeln können, etwa durch Werkstudentenjobs oder eigene Projekte?

Felix: „Ich engagiere mich in meiner Freizeit aktiv in der Open-Source-Community, indem ich ehrenamtlich mehrere Anwendungen und Softwaremodule betreue. Daneben bin ich freiberuflich tätig und habe in den Semesterferien unter anderem schon als Contractor gearbeitet oder Artikel für eine renommierte Computerzeitschrift verfasst.“

Um nochmal auf Dein Stipendium zurückzukommen: Welche Tipps würdest Du anderen Studierenden geben, die sich für das Deutschlandstipendium bewerben möchten?

Felix: „Traut euch einfach – ihr habt nichts zu verlieren! Ich kenne Kommilitonen, die mit der Bewerbung gezögert haben, weil sie dachten, dass sie die Anforderungen nicht erfüllen – dann aber das Stipendium doch erhalten haben.“

Wo genau siehst Du Dich denn in fünf Jahren? Und welchen Einfluss hat das Deutschlandstipendium auf Deine Zukunft?

Felix: „Wieder zurück im Berufsleben! In einem Job, in dem ich meine Stärken voll einbringen kann und der mir die Möglichkeit gibt, mich ständig weiterzuentwickeln. Die Förderung durch das Deutschlandstipendium schafft mir unter anderem den finanziellen Freiraum, um mich vollkommen auf das Studium fokussieren zu können und daneben auch mal beruflich im Bereich der IT neue Dinge auszuprobieren, die vielleicht so nicht möglich gewesen wären. An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal ganz herzlich bei PASS für die Unterstützung bedanken!“

Und wir danken Dir für Deine Zeit und die spannenden Einblicke in Deinen Studienalltag als Stipendiat! Wir wünschen Dir alles Gute und einen tollen Start in das nächste Semester!

Bilder: Shutterstock, THAB 

Schreibe einen Kommentar

Ähnliche Artikel