Im Rahmen der feierlichen Übergabe der Stipendien hatte die Technische Hochschule Aschaffenburg vor Kurzem den Förderkreis von 36 regionalen Unternehmen auf den Campus an der Würzburger Straße geladen. Bei der Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten legt die Hochschule neben Noten und Zeugnissen auch Wert auf ein soziales Engagement.
Wir haben mit Jona Strickler, einem der beiden Stipendiaten, die PASS 2024 mit einer monatlichen Bezuschussung bei seinem Studium unterstützen darf, gesprochen.
Hallo Jona, wie wurdest Du auf das Deutschlandstipendium aufmerksam?
Jona Strickler: „Ich habe, bevor ich an die Technische Hochschule Aschaffenburg gewechselt bin, schon von dem Stipendium gehört, aber wusste noch nicht ganz, ob und wo ich mich dafür hätte anmelden können. Dann habe ich als neuer Erstsemesterstudent eine Mail bekommen, die auf die Anmeldung aufmerksam gemacht hat.“
Erzähle uns ein wenig von Dir: Wo kommst Du her? Wie war Deine bisherige schulische und universitäre Laufbahn?
Strickler: „Ich komme eigentlich aus Schaafheim in Hessen, bin aber auf das Dalberg-Gymnasium in Aschaffenburg gegangen, unter anderem wegen des musischen Zweigs dort. Nach meinem Abi wollte ich direkt anfangen zu studieren und habe mit vier Semestern Interactive Media Design an der Hochschule Darmstadt angefangen. Danach bin ich nach Aschaffenburg zu Software Design gewechselt.“
Gibt es Bereiche, in denen Du Dich außerhalb der Hochschule engagierst?
Strickler: „Ich arbeite selbstständig als Latein-Nachhilfelehrer und habe vor Kurzem mit Kommilitonen ein eigenes Unternehmen gegründet.“
Das klingt spannend. Worauf genau hat sich dein junges Unternehmen spezialisiert. Woran arbeitet ihr?
Strickler: „MakeSome, so haben wir das Unternehmen genannt, vereint sozusagen meine Vorkenntnisse in Design und Frontend mit Software Design. Wir designen auf der einen Seite Print- und Digitalmedien für unsere Kunden und machen auf der anderen Seite Web- bzw. App-Entwicklung und -Design oder kleinere Softwareprojekte.“
Der Studiengang Software Design ist erst seit 2020 an der TH AB akkreditiert und damit noch relativ neu. Was hat für Dich den Ausschlag für dieses Fach und für Aschaffenburg gegeben?
Strickler: „Ich wusste, dass ich nach meiner Erfahrung in Interactive Media Design, in demselben Bereich bleiben wollte, aber mehr Fokus auf den technischen Teil legen wollte. Dafür war Software Design perfekt. Außerdem kenne ich mich durch meine Schulzeit in Aschaffenburg schon sehr gut aus und wohne nicht so weit weg.“
Wie gefällt Dir Aschaffenburg als Studienstadt? Glaubst Du, dass es am Untermain gute Karrierechancen für Informatiker gibt?
Strickler: „Den Hauptcampus, das Studienangebot und die Professoren finde ich bis jetzt sehr gut. Da ich schon sehr viel Zeit in Aschaffenburg verbracht habe, gibt es für mich leider nicht mehr so viel zu entdecken wie in anderen Städten wie Würzburg oder Frankfurt. In den größeren Städten gibt es wahrscheinlich auch mehr Karrieremöglichkeiten. Der Untermain ist meiner Meinung nach allerdings eine perfekte Region für kleine und mittelgroße Unternehmen oder Start-ups.“
Was reizt Dich daran, in der IT-Branche zu arbeiten und hast Du bereits Praxiserfahrungen?
Strickler: „Ich liebe es, komplizierte „Rätsel“ zu lösen und habe Spaß daran, Lösungen für Probleme zu finden. Ich habe deswegen schon während der Schulzeit angefangen zu programmieren. In der Zeit habe ich schon kleinere Projekte für mich selbst oder Webseiten für Freunde gebaut. In meinem ersten Studium habe ich mehrere komplexere Projekte in Teamarbeit abschließen können und bin jetzt dabei, in meinem Unternehmen Web-, App- und Softwareentwicklung zu meinem Beruf zu machen.“
Welche Schwerpunkte willst Du Dir in deinem Studienverlauf setzen und in welchem Fachbereich willst Du nach einem Abschluss einmal arbeiten?
Strickler: „In der Frontend-Entwicklung habe ich bis jetzt am meisten gearbeitet und möchte in meinem Studium am liebsten zum Fullstack-Entwickler werden und am liebsten auch als einer arbeiten. Nebenbei interessiere ich mich in letzter Zeit auch viel für IT-Sicherheit.“
Welche Ratschläge würdest Du anderen Studierenden geben, die sich auf ein Deutschlandstipendium bewerben wollen?
Strickler: „Man sollte es einfach mal probieren. Es gibt tatsächlich einige Studenten, denen das Stipendium verliehen wird. Auch wenn man nicht viel außerhalb des Studiums macht oder nicht nur Einser im Zeugnis hatte, sind die Chancen bei niemandem wirklich schlecht. Am Ende verliert man nichts dabei, es auszuprobieren.“
Hast Du vor, Weiterbildungsangebote von PASS zu nutzen bzw. hast Du Interesse an einem Praktikum im Unternehmen?
Strickler: „Da ich mein Praxissemester noch vor mir habe, werde ich auf jeden Fall in Erwägung ziehen, bei PASS mein Praktikum zu machen. Auch als Werkstudent bei PASS zu arbeiten habe ich schon überlegt.“
Wo siehst Du Dich in fünf Jahren und wie hat dann das Deutschlandstipendium zu Deiner Zukunft beigetragen?
Strickler: „Ich würde in fünf Jahren gerne mit meinem abgeschlossenen Bachelor-Studium Vollzeit in meinem eigenen Unternehmen arbeiten, das bis dahin hoffentlich schon gut gewachsen ist. Das Stipendium hat mir jetzt schon sehr geholfen, da ich im Moment neben dem Studium keinen Nebenjob haben muss und mich voll auf meine eigene Weiterbildung konzentrieren kann.“
Vielen Dank für das Gespräch!
Bildquelle: TH Aschaffenburg