Fachkräftemangel? Schön wär’s!

Jedenfalls für alle Studenten, die sich für einen Studiengang der Fachrichtung Wirtschaft entschieden haben, wie auch ich vor ein paar Jahren.

Das Thema Fachkräftemangel ist aus Vorlesungsinhalten und den Medien nicht mehr wegzudenken. Doch die Auswirkungen und Folgen sind nicht flächen- und branchenübergreifend anzutreffen. Nicht betroffen ist beispielsweise der Fachbereich Betriebswirtschaftslehre. Hier lag im Wintersemester 2014/2015 die Anzahl der Studierenden an deutschen Hochschulen auf Platz Nummer 1 mit rund 230.000 Studenten.

Das resultierende Dilemma

Neben guten Noten sind der Ort der Hochschule, Wertungen bei bekannten Hochschulrankings, die Schwerpunkte während des Studiums sowie Praktika im In- und Ausland wichtige Faktoren, welche die Berufsaussichten nach dem Studium maßgeblich beeinflussen. Die zahlreichen Möglichkeiten, Betriebswirtschaft zu studieren führen zu einer großen Anzahl an Konkurrenten im Rahmen des Bewerbungsprozesses. Verzweiflung und Ohnmacht resultieren häufig aus einigen erfolglosen Vorstellungsgesprächen und Assessment-Centern. Doch ich möchte Mut und Zuversicht geben und keine Ängste schüren.

Drei Tipps für BWL-Studenten

In diesem Zusammenhang möchte ich kurz vorstellen, wie ich meinen Weg gefunden habe und warum ich die Entscheidung für ein betriebswirtschaftliches Studium nicht bereue. Vielleicht findest du dich in dem einen oder anderen Punkt wieder, der dir bei der Gestaltung deiner Studienzeit oder in der Bewerbungsphase weiterhelfen kann.

1. Bleib dir treu

Ich bin davon überzeugt, dass es wichtig ist, sich während des Studiums treu zu bleiben. Persönliche Interessen sollten nicht durch strategische Entscheidungen und Überlegungen, was sich am Ende auszahlen könnte, vernachlässigt werden. Das klingt zwar trivial, wird aber nach meinen persönlichen Erfahrungen häufig nicht befolgt. Das zahlt sich am Ende womöglich durch mittelmäßige beziehungsweise leidenschaftslose Arbeitsergebnisse aus. Spaß und Interesse sind zwei essenzielle Faktoren, um herausragende und die Anforderungen übertreffende Leistungen zu liefern. Zudem ist es später im Rahmen von Vorstellungsgesprächen entscheidend, überzeugend und authentisch zu demonstrieren, warum und wie Entscheidungen getroffen wurden.

2. Mehrwert erzeugen

Dass gute Studienleistungen als BWL-Student kein Garant sind, um einen attraktiven Job zu erlangen, ist eine Tatsache. Die Anzahl an Bewerbern ist groß. Einige haben Studienabschlüsse an spezialisierten oder berufsbegleitenden Hochschulen absolviert und erfüllen die Ansprüche von Unternehmen besonders gut. Es ist daher wichtig, frühzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln und Netzwerke aufzubauen. Während meines Bachelorstudiums begann ich, als Werkstudentin in der Personalentwicklung eines Unternehmens zu arbeiten. Diese Anstellung begleitete mich vier Jahre bis zu meinem Masterabschluss. Der Vorteil: Aufgaben- und Verantwortungserweiterung. Ich begleitete Veränderungen von der Idee über die Implementierung bis hin zur Standardisierung. Davon konnte ich in meiner Bewerbungsphase profitieren, da mein Auftreten selbstbewusst und sicher wurde. Zahlreiche Kurzpraktika haben den Charme, viele Einblicke in diverse Bereiche zu ermöglichen, sind aber häufig an eine geringe Verantwortungsübernahme und an operative Aufgaben gekoppelt.

3. Unbedingte Offenheit

Wenn du dich zu sehr darauf versteifst, einen Job zu finden, der genau deinen Kenntnissen oder Studienschwerpunkten entspricht, wirst du höchstwahrscheinlich Schwierigkeiten bei der Suche haben. Sei offen für neue Bereiche und sehe es als Chance an, dein Wissen zu erweitern! Damit meine ich nicht „Bewirb dich planlos auf alles, nimm, was du bekommen kannst und sei dankbar dafür!“ Es geht darum, vorurteilsfrei und unvoreingenommen an die Stellensuche heranzugehen. Dieser Weg hat mir geholfen, eine Anstellung zu finden. Seit vier Wochen bin ich nun bei PASS im Vertrieb angestellt. 


Bildquelle: Shutterstock

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